Salbei – Antiker Heiler
Allgemeines:
Salbei (Salvia officinalis) ist ein mehrjähriges, immergrünes Kraut aus der Familie der Lippenblütler. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 70 cm und hat verholzte Stängel, graugrüne, leicht filzige Blätter sowie violett-blaue Blüten.
Salbei stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist jedoch heute weltweit in gemäßigten Klimazonen verbreitet.
Historisch wurde Salbei für medizinische Zwecke sowie in der Küche verwendet.
Schon im alten Ägypten und im antiken Rom war Salbei wegen seiner heilenden und konservierenden Eigenschaften hoch geschätzt.
Andere Namen:
Der Name Salbei (mittelhochdeutsch salbeie, althochdeutsch salbeia, salveia, gelegentlich Salbey) leitet sich vom mittellateinischen salvegia und lateinischen salvia ab. Diese Begriffe stammen von salvare („heilen“) und salvus („gesund“), was auf die traditionelle Verwendung des Salbeis als Heilpflanze hinweist. Insbesondere der Echte Salbei (Salvia officinalis), auch als Heilsalbei oder Küchensalbei bekannt, verdankt seinen Namen dieser heilenden Eigenschaft und wird seit dem frühen Mittelalter im deutschsprachigen Raum medizinisch genutzt.
- Zahnkraut – wegen seiner Nutzung bei Zahnfleischentzündungen und Halsschmerzen
- Frauenkraut – wegen seiner Anwendung in der Frauenheilkunde
- Salvia – der botanische Name, abgeleitet vom lateinischen salvare („heilen“)
- Altweiberschmecken
Anwendungen:
Innerlich:
Tee oder Gurgellösung bei Halsschmerzen, Husten und Verdauungsbeschwerden
Äußerlich:
Wundheilung, entzündungshemmende Umschläge
Hausmittel:
Inhalation bei Erkältungen, Badezusatz
Räuchern:
Befreit die Lunge, erdet/klärt und beruhigt.
Typische Anwendungen:
- Hautirritationen und Wunden
- Halsschmerzen und Heiserkeit
- Verdauungsstörungen (Blähungen, Völlegefühl)
- Übermäßiges Schwitzen (z. B. in den Wechseljahren)
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Menstruationsbeschwerden
- Wechseljahresbeschwerden
Wirkungen:
- Entzündungshemmend
- Antibakteriell
- Schweißhemmend
- Krampflösend
- Antiviral
- Antioxidativ
- Verdauungsfördernd
- blutstillend
- hormonregulierend
Inhaltsstoffe:
- Ätherische Öle (Thujon, Cineol, Campher)
- Gerbstoffe
- Flavonoide
- Bitterstoffe
- Triterpene
- Phenolcarbonsäuren
Rezepte:
1. Salbeitee:
- Zutaten: 1-2 TL getrocknete Salbeiblätter, 250 ml kochendes Wasser
- Zubereitung: Die Blätter mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
- Anwendung:
Bei Erkältungen mehrmals täglich trinken oder zum Gurgeln verwenden.
Bei Hitzewallungen: Täglich 2-3 Tassen trinken, um nächtliche Schweißausbrüche und Hitzewallungen zu lindern – Schweißhemmend und hormonregulierend.
Bei Milchfluss: 1 Tasse Salbeitee pro Tag kann den Milchfluss reduzieren und beim Abstillen helfen.
2. Salbei-Gurgellösung:
- Zutaten: 2 EL getrocknete Salbeiblätter, 500 ml Wasser
- Zubereitung: Die Blätter mit Wasser aufkochen, 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und abkühlen lassen.
- Anwendung:
Die Lösung eignet sich hervorragend zum Gurgeln bei Halsschmerzen.
3. Salbei-Ölauszug:
- Zutaten: Frische Salbeiblätter, hochwertiges Öl (z. B. Oliven- oder Mandelöl)
- Zubereitung: Salbeiblätter in ein sauberes Glas geben, mit Öl bedecken und an einem warmen Ort 4-6 Wochen ziehen lassen. Alternative dazu kann das unten eingebettete Video verwedet werden wenn es schneller gehen muss. (Durch die Wärme lösen sich die Ätherischen Öle schneller)
- Anwendung:
Das Öl eignet sich zur Hautpflege und Wundheilung.
4. Kaltauszug:
- Zutaten: 1-2 TL getrocknete oder frische Salbeiblätter, 250ml kühles Wasser
- Zubereitung: Salbeiblätter übergiesen, 1-2 Tage ziehen lassen. Kann bei Hautproblemen (Hautpilz) eingesezt werden. (Kaltauszüge dauern länger als Warm- oder Heißauszüge, weil sie auf einem langsamen Extraktionsprozess beruhen, bei dem die Inhaltsstoffe der Pflanze bei niedrigerer Temperatur und ohne direkte Hitzeeinwirkung über einen längeren Zeitraum herausgelöst werden.)
- Anwendung:
Den abgekühlten Tee auf ein sauberes Tuch geben und die betroffenen Stellen damit betupfen oder als Umschlag verwenden. Mehrmals täglich wiederholen.
5. Salbei-Bad
- Zutaten: 5-6 EL getrocknete oder frische Salbeiblätter, 1 Liter Wasser
- Zubereitung: Salbeiblätter kochen, 15 Minuten ziehen lassen und dem Badewasser zugeben.
- Anwendung:
15-20 Minuten darin baden, um Pilzinfektionen an größeren Hautpartien zu behandeln.
Als Sitzbad bei Menstruationsbeschwerden, krampflösend, blutstillend und beruhigend.
Bei hartnäckigen Hautpilzinfektionen ist Salbei als unterstützende Maßnahme geeignet. Medizinische Behandlung durch einen Dermatologin sollte bei schweren oder langanhaltenden Infektionen in Betracht gezogen werden.